Altersgerechtes Wohnen: Wie möchte ich wohnen?
Meist beginnt rund um den 60. Geburtstag eine Phase des Umbruchs und der Neuorientierung. Die Kinder sind selbstständig und aus dem Haus, finanziell stehen die meisten so gut da wie nie und auch beruflich wird es ruhiger.
Den sogenannten „Herbst des Lebens“ im Blick, machen sich jetzt viele Menschen Gedanken über die Zukunft und darüber, welche Anforderungen sie an altersgerechtes Wohnen stellen. Die persönliche Wohnsituation und wie man im Alter leben möchte, sollte in dieser Phase zur zentralen Frage gehören. Denn körperlich und geistig fühlt man sich (noch) fit. Ein perfekter Zeitpunkt, sich für das Alter aufzustellen und den ein oder anderen Traum zu erfüllen.
Weil Sie Ihr Leben möglichst lange unbeschwert und selbstständig genießen möchten, ist es ratsam, dass Sie sich beizeiten mit dem Thema barrierefreies Wohnen beschäftigen. Vielleicht möchten Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung altersgerecht umbauen. Oder Sie können sich vorstellen, sich zu verkleinern, Ihr Haus zu verkaufen, und interessieren sich für altersgerechte Eigentumswohnungen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. In jedem Falle ist es von Vorteil, wenn Sie zuvor den Immobilienwert ermitteln, den Ihre Immobilie erbringt, um Ihren finanziellen Spielraum zu kennen.
Altersgerechtes Wohnen - Jeder sollte sich Gedanken machen
Beratung für altersgerechtes Wohnen sorgt für Klarheit.
Es sollte grundsätzlich so sein, dass Ihr Wohnraum zu Ihren aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen passt. Ist Ihre Wohnung altersgerecht? Erfüllt Ihr Haus die Anforderungen an altersgerechtes Wohnen, oder ziehen Sie einen Umbau in Betracht? So wie man in jungen Jahren als Familie mit ausreichend Zimmern und möglichst großem Spielgarten geplant hat, sollte man auch im Alter überlegen, was einem guttut.
Fragen Sie sich also konkret: „Dient mir meine Wohnung bzw. mein Haus?“, oder „Diene ich meiner Wohnung bzw. meinem Haus?“ Falls Sie ersteres nicht mit „Ja“ beantworten können, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Wohnraum Ihnen zukünftig mehr Nutzen als Aufwand beschert. Eine Beratung für altersgerechtes Wohnen verschafft Ihnen Klarheit, um Ihre Immobilie barrierefrei zu gestalten.
Checkliste
Wie möchte ich wohnen – jetzt und im Alter?
Tipp: Frühzeitig um eine Unterbringung kümmern!
Option 1
Eigenes Haus altersgerecht umbauen.
Vorteile
- Vertraute, mit Erinnerungen erfüllte, Umgebung und Nachbarschaft
- Projekt „Umbau“ bringt neuen Schwung in alte Räume und den Alltag
- Staatliche Förderung von Umbauten mit barrierefreiem Zweck
Nachteile
- Manche Häuser sind für einen barrierefreien Umbau nicht oder nur bedingt geeignet
- Aufwand oft höher als der langfristige Nutzen
- Umbauprojekte sind häufig anstrengend, „Stolpersteine“ nicht auszuschließen
- Teuer (Architekt, Handwerk etc.)
Altersgerecht umbauen: Kosten variieren.
Aber: barrierefreies Wohnen im Mietobjekt kann problematisch sein. Insbesondere in Mietwohnungen kann es schwierig werden, größere Umbauten zu tätigen. Wo ein Haltegriff im Bad noch kein Problem darstellt, kann die Installation einer Rampe am Eingang oder eines Lifts im Treppenhaus durchaus auf Widerstand beim Vermieter stoßen. Denn der muss am Ende sein Einverständnis geben.
Wohnen im Alter - das eigene Haus altersgerecht umbauen
Checkliste
Was kann oder sollte ich altersgerecht umbauen?
- Klappsitz und Haltegriffe in der ebenerdigen Dusche
- Antirutsch-Untergrund in den Badbereichen
- Toilettensitz-Erhöhung und Haltegriffe am WC
- Ausreichend Rangierflächen für Rollstuhl (etwa 1,5 x 1,5 Meter) im Sanitärbereich und in der Wohnung. Lieber etwas sparsamer möblieren.
- Türen mindestens 80 cm breit
- Keine Treppen oder Stufen (es sei denn, ein Lifteinbau ist möglich)
- Gut erreichbare Steckdosen, unterfahrbare Arbeitsflächen und gut erreichbare Küchenschränke (herunterziehbar)
- Hohes Bett, um gut hinein- und hinauszukommen
- Keine Teppichböden, weil diese zu Stolperfallen werden. Besser glatte Bodenbeläge
- Fenster sollten leicht zu öffnen sein
Option 2
Den Neustart wagen - Altersgerechte Immobilie kaufen oder mieten.
Altersgerechtes Wohnen - Den Neustart wagen und die Immobilie verkaufen
Perfektes altersgerechtes Wohnen.
Vorteile
- Finanzielle Mittel durch Hausverkauf
- Perfekte Ausrichtung auf Ihre aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse (Umfeld, Infrastruktur usw.)
- Keine oder wenige Umbauten
- Neue Umgebung = frischer Wind im Leben
Nachteile
- Barrierefreie bzw. -arme Wohnungen sind teilweise rar, nehmen aber zu
- Einstellen auf eine neue Umgebung
- Verlassen der vertrauten, erinnerungsbehafteten Immobilie kann schwerfallen
Option 3
Wohntrend mit Zukunft - Co-Housing.
Co-Housing - Leben in Gemeinschaft
Im Alter in Gemeinschaft wohnen
Vorteile
- Soziales Miteinander
- wirkt gegen Vereinsamung im Alter
- Gemeinsame Bewirtschaftung und gegenseitige Hilfsbereitschaft füllen den Tag und geben Sinn
- Meist Eigentumswohnungen mit entsprechenden Einflussmöglichkeiten
- Generationenübergreifendes Leben möglich
Nachteile
- Eher geringe Verbreitung
- Teils längere Entstehungszeiten, daher frühzeitig informieren und planen
- Regionale Flexibilität erforderlich
Option 4
Senioren-Residenzen - Auf Wunsch mit Dienstleistung.
Seniorenresidenz - altersgerechtes Wohnen mit Service
Altersgerechtes, barrierefreies Wohnen mit Service.
Vorteile
- Dienstleistungen je nach Bedürfnis buchbar
- Lange Selbstständigkeit bis ins hohe Alter
- Soziale Gemeinschaften und Kontaktmöglichkeiten zu Gleichgesinnten
Nachteile
- Teurer als normale Mietwohnungen, wenn man (noch) keine Dienstleistung in Anspruch nehmen muss
- Häufig lange Wartezeiten, daher rechtzeitige Planung
- Genaue Information und Bedürfnisanalyse erforderlich, da sich die Dienstleistungsangebote von Residenz zu Residenz unterscheiden
- Eher hoher Altersdurchschnitt: Viele Ältere fühlen sich für betreutes Wohnen zu jung
Option 5
Rückmietkauf - wohnen bleiben und Liquidität gewinnen.
Im Alter in der eigenen Immobilie wohnen.
Der Gesetzgeber gibt Möglichkeiten vor.
(§§ 1030 ff. BGB) Der Nießbrauch ist das Recht, alle Nutzungen einer fremden Sache zu ziehen. Bei Immobilien kann es zum Beispiel das Recht sein, lebenslang in einem Haus oder einer Wohnung zu leben oder ein Grundstück zu nutzen. Der Eigentümer und der Nießbraucher teilen sich die Rechte an der Immobilie: Dem Eigentümer gehört die Immobilie. Der Nießbraucher darf die Immobilie entweder in vorher bestimmter Weise oder uneingeschränkt nutzen, und dies meist lebenslang. Das Nießbrauchrecht kann der Nießbraucher weder vererben noch veräußern. Ein mit einem Nießbrauch belastetes Grundstück ist im Allgemeinen nicht zur Beleihung geeignet. Denn dem Eigentümer bleibt gegenüber dem Nießbraucher nur das (unmittelbare) Eigentumsrecht – er kann die Immobilie nicht selbst nutzen. Daher würde sich bei einer Zwangsversteigerung nur schwer ein Bieter für eine solche Immobilie finden.
(§§ 31 ff. WEG) Das Dauerwohnrecht ist ein übertragbares, beschränkt dingliches Recht. Es berechtigt, eine bestimmte Wohnung unter Ausschluss des Eigentümers zu bewohnen oder in anderer Weise zu nutzen. Da der Nutzer nicht Eigentümer der Wohnung ist, kann er sie jedoch zum Beispiel nicht mit einer Hypothek belasten. Auch darf er keine eigenmächtigen Veränderungen am Gebäude durchführen. Das Dauerwohnrecht kann unbefristet oder zeitlich begrenzt gelten. Eine Kündigung wie bei einem Mietverhältnis ist in dieser Zeit ausgeschlossen.
Lohnende Beispiele.
Fragen Sie sich nicht auch, wie Sie als Eigentümer davon profitieren können? Und hegen Sie nicht auch einen unerfüllten Wunsch, von dem Sie schon lange träumen, den Sie sich aber bisher nicht erfüllt haben? Weil andere Dinge wichtiger waren als z. B. eine Kreuzfahrt? Und kommt es Ihnen zu guter Letzt nicht auch gelegentlich so vor, als wenn die monatliche Rente gerne etwas höher sein dürfte? Aber woher das Geld für diese oder weitere Wünsche nehmen? Die einfache Lösung lautet: Die eigene Immobilie verkaufen, darin wohnen bleiben und gleichzeitig "Rente" aus der eigenen Immobilie erhalten.
Veränderung macht Sinn
Wohnen im Alter heißt, Ihren Lebenstraum zu leben.
Die Altersgerechte Wohnung bietet viel Vorzüge. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihren persönlichen Wohntraum zu finden. Nehmen Sie Kontakt mit unseren LBS-Immobilienexperten auf. Gut zu wissen: Die Immobilienmakler von LBS und Sparkasse gehören laut der Studie „Faire Makler“ von FOCUS MONEY 2022 zum fünften Mal in Folge zu den fairsten Maklern Deutschlands.
- Möchten Sie ggf. Umbauten vornehmen, um dort barrierefrei wohnen zu können?
- Wird Ihnen das eigene Heim langsam doch zu groß und Sie überlegen, sich zu verkleinern?
- Eine Einliegerwohnung ausbauen?
- Ihre Immobilie auf Ihre Kinder übertragen?
- Oder das Zuhause doch verkaufen und sich bspw. eine kleinere, zentraler gelegene Wohnung zu zulegen?